Mit dieser Kategorie wollen wir völlig neue Wege beschreiten. Die Basis sind natürlich Bausätze aus Original-LEGO®-Steinen, in diesem Falle die Burgen aus Jeff Friesens Buch „The LEGO® Castle Book“. Um diese Modelle bauen zu können, muss man also das Buch haben bzw. miterwerben!

Neu ist, dass diese Reihe von einer spannenden und lustigen Geschichte begleitet wird. Verfasserin ist Anne Lavin, Autorin von „Ein schwarzes Schaf“. Jedem Burgbausatz liegt ein Kapitel dieser Geschichte bei. Es ist sinnvoll, sie in der von uns vorgegebenen Reihenfolge zu lesen. Und damit du schon einmal einen Vorgeschmack bekommst, hier der:

Prolog, oder wie aus Edwin Säuselbard wurde

Es war einmal vor langer, langer Zeit, in einem Land, so weit entfernt oder auch so nah, wie es Eure Fantasie erlaubt (ich weiß ja nicht, wo Ihr zu Hause seid), da lebte der gar trink- und rauflustige Ritter Kunibert. Einst besaß er eine stolze Burg, aber unglücklicherweise fehlte das Geld an allen Ecken und Enden, und nun war sie so marode und baufällig, dass es keine Freude bereitete, dort zu wohnen.

Zu Kuniberts Besitz gehörte nicht viel, nur ein spindeldürres Pferd, ein mickriger Esel und ein Knappe namens Edwin.

An einem frischen, sonnigen Morgen, als Kunibert noch schwer alkoholisiert in seinem Zimmer schlief, erwachte Edwin vom lauten Schnarchen seines Herrn. Der Knappe beobachtete noch eine Weile von seinem Strohsack aus – unschlüssig, ob er schon aufstehen sollte – die Staubkörnchen, die in der Sonne durch den Raum tanzten, dann sprang er mit einem Satz auf. Er hatte einen Entschluss gefasst: Hier wollte er nicht länger bleiben! Die Welt wollte er sehen, die sich hinter den umliegenden fünf Dörfern befand, und … ja, er staunte selbst über so viel Kühnheit … Minnesänger wollte er werden.

Jung genug schien er noch zu sein, und auch verfügte er über wundervolles blondes Haar und eine angenehme Singstimme, soweit er das beurteilen konnte.

Gedacht, getan. Er zog sein bestes Wams an, nahm seine wenigen gesparten Silbergroschen an sich, schlich in den Stall, bestieg den mickrigen Esel und entfloh in den nahegelegenen Wald und immer weiter in die unbekannte Fremde. Fortan nannte er sich Säuselbard, denn als Künstler brauchte er einen angemessenen Namen. Schon sah er sich singend vor den Mauern herrlicher Burgen, von deren Türmen ihm zarte Frauenhände applaudierten, ihm Rosen und Münzen zuwarfen und ihn vielleicht zu sich hereinbaten, um ihm ihr Herz zu schenken. Sein Ruhm würde ihm vorauseilen und überall würden ihn die holdesten Burgfräulein und schönsten Prinzessinnen sehnlichst erwarten …

Es dauerte noch fast zwei ganze Tage, bis Ritter Kunibert aus seinem Rausch erwachte und weitere Stunden, bis er das Fehlen seines Knappen samt Esels bemerkte, doch da war Säuselbard bereits über alle Berge.

Du möchtest wissen, wie es weitergeht? Beginne mit der Burg des schlafenden Drachen!